Lidorius, S.

[827] S. Lidorius, (13. Sept.), auch Litorius, Litorus, Ledorius, Lidorus und Lictor, frz. St-Lidoire, der 2. Bischof von Tours in Frankreich, war nach dem hl. Gregorius35 von Tours aus dieser Stadt gebürtig und ein äußerst religiöser Mann. Nachdem nun der um das J. 300 gestorbene erste Bischof, der hl. Gratianus4, gestorben und der bischöfliche Stuhl 37 Jahre unbesetzt geblieben war, wurde unser hl. Lidorius im J. 337 oder 338 sein Nachfolger. Von ihm sagt der hl. Gregorius weiter, er habe die erste Kirche in seiner bischöflichen Stadt erbaut und aus dem Hause eines Senators die erste Basilica gemacht, weil daselbst schon mehrere Christen sich befanden. Damals begann in Gallien schon der hl. Martinus zu predigen, der dann sein Nachfolger wurde, als er nach einer 33jährigen bischöflichen Amtsführung um das J. 370 oder 371 gottselig starb. Nach dem Berichte des hl. Gregorius wurde er in der genannten Basilica begraben, die dann lange Zeit seinen Namen führte. Wie die Bollandisten weiter bemerken, blieben seine Reliquien dort so lange, bis die Stadt Tours im J. 1562 von den Calvinisten erobert wurde, die dann auch seine Reliquien zerstreuten. Nach Butler (XII. 568) führte der hl. Perpetius, der 6. Bischof von Tdours, eine Vigilie auf das Fest des hl. Lidorius ein. Im Mart. Rom. ist sein Name nicht enthalten; die Bollandisten behandeln ihn am 13. Sept. (IV. 61).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 827.
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