[874] 23B. Lucas Belludus, (17. Febr.), auch Lucas von Padua oder Lucas vom hl. Antonius genannt, war in Padua aus dem vornehmen und berühmten Geschlechte der Belludi geboren. Man glaubt, daß er noch sehr jung sich den ersten »mindern Brüdern« in Padua angeschlossen habe und in den Orden derselben getreten sei. Er war Schüler und Gefährte des hl. Antonius21, und selbst ein sehr gelehrter und schriftkundiger Mann, ein mächtiger Prediger und leuchtendes Tugendmuster. Nach dem Tode des hl. Antonius blieb er, wie es scheint, immer in seinem Kloster zu Padua, und lebte in großer Armuth und Verachtung alles Irdischen. Er betrieb auch vorzüglich den Bau der prachtvollen Kirche des hl. Antonius und war mehrere Jahre Vorsteher des Klosters daselbst. Er rügte ungescheut die Grausamkeiten des Tyrannen Ezelino und mußte deßwegen vieles leiden. Indeß hatte Ezelino, wie vor dem hl. Antonius, so auch vor seinem geliebtesten Jünger Lucas doch sehr viel Ehrfurcht und eine gewisse heilige Scheu. Während die Tyrannei auf's Höchste gestiegen, betete und flehte der fromme P. Lucas Tag und Nacht am Grabe des hl. Antonius um Hilfe. Da erschien ihm der Heilige und offenbarte ihm, daß während der Octav seines Festes Hilfe kommen werde, was auch am 19. Juni 1256 wirklich geschah. Unser Diener Gottes Lucas war Augenzeuge unzähliger Wunder des hl. Antonius, wurde dann nach seinem im J. 1269 erfolgtenseligen Tode in der Kapelle des Heiligen beigesetzt und selbst wie ein Heiliger verehrt, daher er auch bei mehreren Ordensschriftstellern den Titel »selig« hat. Er soll 85 Jahre alt geworden seyn. In Hub. Men. hat er am 17. Febr, mir der Jahrzahl 1230 irrig den Beinamen Bellunius, und am 9. Sept. steht er wieder als Lucas von Padua und zwar mit der Jahrzahl 1249. Bei den Bollandisten findet er sich am 17. Febr. unter den Prätermissen, aber ahne Titel. (III. 3).