[887] 33Lucia Schaltheissin, (30. Mai), eine Dominicanerin zu Thöß in der Schweiz im 14. Jahrh., die bei Murerin seiner Helvetia sancta das Prädicat heilig hat, bei den Bollandisten aber mit vielen Andern unter den Prätermissen steht, bis sichere Beweise ihrer kirchlichen Verehrung vorliegen, in welchem Falle man sie dann mit der hl. Elisabeth2, die auch im Kloster Thöß (Tosa) bei Winterthur in der Schweiz lebte, behandeln könne. Nach Burgener heißt sie eigentlich Lucia Schultheiß, kam frühzeitig in das Kloster Thöß, wurde bald nach Ablegung ihrer Gelübde krank, aber durch die Fürbitte einer Mitschwester und auf ihr eigenes Gebet, das sie nach dem Rathe dieser Mitschwester verrichtete, wieder gesund. Von nun an machte sie große Fortschritte in der Vollkommenheit, betrachtete beständig die Leiden unsers Herrn und war selbst mit vielen Seelenleiden heimgesucht, indem sie immer der Gedanke guälte, sie werde das Himmelreich nicht erlangen und sei verloren. Der [887] P. Provinzial Hugo heilte sie mit den Worten: »Widerstreben Sie jenen Dingen nicht, die Gott über Sie verhängt.«Nachdem sie 30 Jahre unter Beten, Fasten, Wachen etc. zugebracht hatte, wurde sie vor ihrem Ende noch einer himmlischen Erscheinung gewürdigt, welche sie der ewigen Seligkeit versicherte. Nach Bucelin, der sie auch »selig« nennt, wäre sie um das J. 1391 gestorben. (Burg. I. 385).