Lucinia, S.

[900] S. Lucinia (Lucina2, Licinia), V. M. (25. Mai). Die hl. Lucinia war die Tochter der hl. Marmenia, einer römischen Matrone, deren Gemahl Carpasius hieß. Als dieser (V. 13. nr. 11), da er eben den Göttern Weihrauch opferte, vom bösen Geiste in Besitz genommen und von demselben erstickt wurde, begaben sich Marmenia und Lucinia zur Nachtzeit zu den hl. Priestern Fortunatus und Justinus und baten zu ihren Füßen liegend um die hl. Taufe, die ihnen) und ihrem ganzen Hause nach vorausgegangenem Unterrichte und Fasten auch ertheilt wurde. Die hl. Marmenia begrub sodann die Leiber des hl. Urban und seiner Mitmartyrer in ihrem Hause, das in der Nähe des Palastes des Vespasian gelegen war. Als Lucinia (VI. 13. nr. 15) hörte, daß ihre Mutter vor dem heidnischen Richter Almachius mit Standhaftigkeit ihren Glauben bekannte und in das Gefängniß geworfen wurde, theilte sie ihr ganzes Vermögen unter die Armen vorzüglich zum Unterhalt der Christen aus. Kaum war dieß zu den Ohren des genannten Turcius Almachius gelangt, so ließ er Lucinia und ihre Hausgenossen vor sich rufen und befragte sie um ihren Stand und ihren Glauben, den sie sämmtlich standhaft bekannten, worauf sie enthauptet wurden. Nachts holten die Christen ihre Leichname, 24 an der Zahl, und begruben sie unter Lobgesängen an jenem Orte, wo der hl. Urban beigesetzt war. In der Kirche des hl. Sebastian zu Rom findet sich folgende Inschrift: »Hoc est sepulcrum sanctae Lucinae Virginis.« S. S. Urbanus, Pap. (VI. 7).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 900.
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