[909] S. Ludanus Conf. (12. Febr.) Von diesem hl. Pilger haben wir nur legendarische Nachrichten. Gewiß ist lediglich sein Name und seine Verehrung. Die Boll. fanden von ihm eine Lebensbeschreibung im Kloster Bodeken bei Paderborn, deren Verfasser unbekannt ist. Der wesentliche Inhalt derselben ist folgender: Der hl. Ludanus war ein Sohn Hiltebolds, eines schottischen Herzogs. Nach dem Tode seines Vaters verwendete er sein ganzes Vermögen zu frommen Zwecken und erbaute ein großes Spital für Fremdlinge, Kranke und Gebrechliche jeder Art. Fortschreitend von Tugend zu Tugend unternahm er eine Reise in das heilige Land, sowie zu den Gräbern der Apostelfürsten und anderer Heiligen, und suchte dabei alle Heiligthümer auf, um dadurch seinen Eifer für Gottes Ehre noch mehr zu entflammen. Auf seinem Rückwege kam er durch das Elsaß. Als er an der Straße zwischen Benfeld und Straßburg ausruhte, fiel er in einen Schlaf, in dem ihm das Ende seines Lebens geoffenbart wurde. Vom Traume erwacht, bat er Gott, er möge ihn nicht eher sterben lassen, bis er den Leib des Herrn genossen. Da kam ein Engel vom Himmel und brachte ihm die hl. Communion, nach deren Empfang er mit den Worten: »In deine Hände, o Herr, empfehle ich meinen Geist« seine fromme Seele aushauchte. Bei seinem Tode ertönten alle Glocken in den umliegenden Ortschaften, ohne daß eine menschliche Hand dabei thätig war. Man fand in seinem Reisesack ein Blättchen Papier mit der Inschrift: Ich heiße Ludanus, bin ein Sohn des edeln Schottenfürsten Hiltebold, von Geburt ein Christ, und um des Namens und der Ehre Gottes willen Peregrinus, d.i. »Pilger«, geworden. Sein Leib hauchte, wenn man ihn anrührte, den lieblichsten Wohlgeruch. Er wurde in der außerhalb dem Orte Hippsheim am Bache Scheer gelegenen Pfarrkirche zum hl. Georg (Scheerkirche) begraben, die jetzt noch von dem Heiligen St. Luden genannt wird. Bis auf den heutigen Tag geschehen daselbst viele Wunder. Er starb im J. 1202, reich an Tugenden und Verdiensten. Im Schwedenkriege wurde sein Grab zerstört. (II. 638).