Lupus Agnellus (21)

[966] 21Lupus Agnellus, Ep. (1. Mai). Dieser Lupus, aus dem Orden der mindern Brüder, war Bischof und starb um das J. 1278 zu Saragossa in Spanien. Artur erzählt, daß bei der feierlichen Uebertragung seiner Gebeine im J. 1289 Wunder geschahen, und gibt ihm das Prädicat »selig«, während die Boll. seinen Namen unter die Uebergangenen stellen. – Nach Hueber's Menologium stammte er aus einem angesehenen Geschlechte, vertauschte aber die Würde eines Canonikers mit dem Habit der Franciscaner, als dieselben im J. 1219 unter Bernardus60 de Quintavalle in Saragossa ein Kloster gründeten. Auf einer Sendung nach Rom in Ordensangelegenheiten erwarb er sich durch den Ruf der Frömmigkeit, der ihn begleitete, die Zuneigung des Papstes Gregor IX. (starb im J. 1241) in hohem Grade. Von dessen Nachfolger Innocenz IV. (seit dem J. 1243) erhielt er die Erlaubniß, das heilige Land zu, besuchen wurde aber bald darauf als Agnellus4 (Agnus) zum Bischof von Marokko ernannt und mit Empfehlungsschreiben an den Sultan dahin abgesendet. Jene, die ihm in dieser Mission behilflich waren, Priester und Laien, wurden mit denselben Ablässen wie die Kreuzfahrer nach Palästina begnadigt. Sein Wirken für die Ausbreitung der evangelischen Lehre war nahezu fruchtlos, weßhalb er nach dem J. 1254 dem Papste Alexander IV. die Bitte vortrug, er möge ihn abberufen und ihm die längst erbetene Wallfahrt nach Jerusalem gestatten. Er resignirte deßhalb das Bisthum und beschloß, nachdem er im heiligen Lande seine Gelübde gelöst hatte, in großer Frömmigkeit sein Leben in seinem Mutterkloster zu Saragossa. Auch Hueber bezeichnet ihn öfter als »selig«. (Hub. Men.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 966.
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