[22] B. Mafalda, Reg. (2. al. 1. Mai u. 7. Aug.) Die sel. Mafalda war eine Tochter des Königs Sancho I. (nicht II.) von Portugal (1185 bis 1211) und im J. 1203 geboren. Sie wurde schon in ihrem zwölften Jahre an ihren Blutsverwandten, König Heinrich I. von Castilien verheirathet, aber Papst Innocenz III. erklärte diese Ehe für nichtig. Sie kehrte also wieder nach Portugal zurück und ging ins Kloster von Arouca, wo sie statt der Benedictinerinnen, deren Laxheit sie nicht ertrug, mit Gutheiß. des Papstes Honorius III. den Orden von Cisterz einführte, im J. 1228. Sie führte ein außerordentlich strenges Leben und verwendete die Einkünfte, die sie alljährlich von ihrem Vater bezog, zu Werken der Frömmigkeit und Nächstenliebe. Sie restaurirte die Kathedrale von Porto, erbaute eine Brücke über den Tameda, machte eine Stiftung für regelmäßige Unterstützung von zwölf Wittwen zu Arouca, gründete ein Pilgerhaus u.s.w. Als sie starb, ließ sie sich auf Asche legen. Ihre letzten Worte waren: »Herr, auf dich hoffe ich!« So gab sie, das Crucifix küssend, den Geist auf am 1. Mai 1252. Das Angesicht der Verstorbenen zeigte eine wunderbare Schönheit und verbreitete einen himmlischen Glanz. Ihre Seele hatte sich mit ihrem göttlichen Bräutigame vereinigt, der ihr Grab durch mehrfache Wunderzeichen verherrlichte. Schon frühe genoß sie den Ruf und die Verehrung einer Heiligen. Als der Bischof Martin[22] Alphons Mexia v. Lamego am 7. Aug. 1617 ihr Grab öffnete, war ihre Gestalt noch so frisch, als wäre sie eben gestorben. Von Henriquez und andern Schriftstellern ihres Ordens wurde sie längst »selig« genannt, die Boll. stellten sie noch unter die »Uebergangenen« (Aug. II. 183 und Maji I. 100), gaben aber ihre bereits von Mabillon (Acta SS. O. S. Ben.) herausgegebenen Lebensbeschreibung am 30. Mai (VII. 265 bis 269), weil ihr Cultus damals die kirchliche Gutheißung noch nicht erlangt hatte. Diese ist seitdem durch Papst Pius VI. im J. 1792 ertheilt worden. (Mg.)