Magdalena (42)

[35] 42Magdalena (17. Juli al. 1. Juni und 11. Sept.) von Rottenburg. Sie starb im Rufe der Heiligkeit zu München. Näheres gibt über sie Jocham in seiner Bav. S. (II. 342). Sie lebte im s. g. Riedler'schen Kloster, unfern der Residenz. Wie von ungefähr war sie auf einer Wallfahrt nach Tuntenhausen dahin gekommen. Die Gastfreundschaft, die sie da gefunden, die Frömmigkeit, an welcher sie sich erbaut hatte, riefen sie, nachdem ihre Tochter und Enkelin gestorben waren, nach kurzem Aufenthalt in ihrer Heimat wieder zurück. Sie trat ins Kloster, nachdem sie vorher all ihr Hab und Gut zum Besten der Kranken vermacht hatte. Im Kloster leuchtete sie vorzüglich durch ihre Demuth allen Schwestern voran; sie wollte immer nur die niedrigsten Arbeiten verrichten. Dennoch wurde sie Schaffnerin, obwohl sie lieber als geringe Schwester gedient hätte. Die angestrengteste Thätigkeit hinderte sie aber nicht im beständigen Umgang mit Gott. Was sie in dieser Hinsicht bei Tag nicht leisten konnte, das brach sie zur Nachtzeit dem Schlafe ab. Oefter kam sie beim Gebete in Entzückung, namentlich einmal im Angesichte aller Schwestern am Feste der Himmelfahrt des Herrn. Ihr seliges Ende erfolgte im J. 1534. Das Beispiel ihrer ausgezeichneten Tugenden wirkte noch lange nach ihrem Tode. Viele empfahlen sich ihrer Fürbitte und bemühten sich durch ein heiliges Leben der seligen Gemeinschaft mit ihr theilhaftig zu werden. Born (II. 314) gibt den 11. Sept. als ihren Todestag an, die Boll. u. A. nennen sie zum 17. Juli u. 1. Juni. (IV. 203).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 35.
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