[39] 58Magdalena, O. S. Dom. (15. Oct.). Diese Magdalena, mit dem Zunamen Bosco, steht bei Marchese als »ehrwürdig«. Geboren von bürgerlichen Eltern, lebte sie einige Jahre mit einem Kaufmann von Palermo, ihrer Vaterstadt, in glücklicher und christlicher Ehe, verließ aber mit Erlaubniß ihres Gatten die Welt und nahm das Kleid des dritten Ordens des hl. Dominicus, um in gänzlicher Abgeschiedenheit von allen irdischen Dingen Gott allein zu dienen. In der Welt liebte sie nichts mehr als die Armen und Kranken, denen sie Alles opferte. Als sie zweiundvierzig Jahre alt war, bekam sie ein schweres Augenleiden und war nahe am Erblinden. Sie betete und erhielt ihr volles Augenlicht wieder. Als sie aber diese wunderbare Heilung ihrem Beichtvater erzählte, trug ihr dieser auf, sie solle vor dem Allerheiligsten knieend Gott die Bitte vortragen, sie lieber blind werden zu lassen, als daß sie mit ihren Augen ihn je wieder beleidige. Sie gehorchte, und wurde eben so plötzlich ganz blind. Dazu kamen noch viele andere körperliche und innerliche Leiden, worunter auch solche, die sie aus Liebe zu ihren Nebenmenschen als freiwillige Strafe für deren Sünden sich erbeten hatte. So starb sie im Rufe der Heiligkeit am 15. Oct. 1634 zu Palermo und wurde in der Zitakirche daselbst beigesetzt. (March. V. 420–422).