[155] B. Marholdus (Maroldus). Der Tag, an welchem dieser Selige des Bayerlandes verschied, ist nicht bekannt. Er war Augustiner zu Indersdorf, gestiftet im ersten Viertel des zwölften Jahrh. Obwohl Laienbruder, fand er wegen seiner außerordentlichen Heiligkeit in der Ordenskirche, beim Altar des hl. Nicolaus, seine Ruhestätte, wahrscheinlich im J. 1172. Er galt und gilt noch als »wunderthätig«79. Täglich mußte er den nothwendigen Bedarf an Lebensmitteln für das Kloster aus den umliegenden Bauernhöfen herbeischleppen. Er that es aus Liebe zu dem Heilande, der für uns das schwere Kreuz getragen hat, und verrichtete deßhalb, so oft er bei dem zwischen den Bauernhöfen und dem Kloster stehenden Crucifix vorbeikam, jedesmal seine Aufopferung. Eines Tags gab er vor eben diesem Bildnisse betend den Geist auf. Bei seinem Hinscheiden singen die Glocken von selbst zu läuten an. (Rad. Jocham II. 175).