Maria Margarita (182)

[202] 182Maria Margarita, O. Dom. (30. März). Marchese nennt sie ohnen solchen Beisatz »Braut Jesu Christi«. Sie war eine geborene Lombardin und hieß mit ihrem Zunamen Dalfini. Im J. 1528 erblickte sie das Licht der Welt. Von Jugend auf zeichnete sie eine innige Andacht und Liebe zum heiligsten Altarssakrament aus. Sie war zur Jungfrau herangewachsen, als sie in einer Vision die Einsetzung des Abendmahls und die wundervolle Speisung der Apostel zu schauen gewürdigt wurde. Von da ab verlangte sie mit zwölf gleichgesinnten Jungfrauen jeden Donnerstag den Leib des Herrn zu empfangen, und verzichtete zugleich auf jeden irdischen Bräutigam. In der Stadt Alba trat sie, wie oben bemerkt, in einem Alter von 24 Jahren in den Orden des hl. Dominicus. Nachdem sie den Schleier empfangen hatte, war ihr Hauptbestreben die Uebung des Gehorsams und die gänzliche Verleugnung des eigenen Willens. Die Folge war ein immer tieferes Eingehen in die Absichten der göttlichen Liebe mit ihr, der vollständige Triumph über alle höllischen Anfechtungen. Dazu kamen viele innere und äußere Begnadigungen. Zu den letztern zählte sie auch die Schmerzen und Leiden, womit der Herr sie kurz vor ihrem Ende noch heimsuchte: »ich würde«, sprach sie, »meinen süßesten Bräutigam bitten, Er möge mich, wenn es Ihm so wohl gefiele, die ganze Ewigkeit hindurch in diesen und noch ärgern Peinen lassen, wenn ich dadurch nicht dieser heiligen Genossenschaft Ungemach und Schaden bereitete«. Zur Terzzeit des grünen Donnerstags, den sie immer mit besonderer Andacht gefeiert hatte, im einundsechzigsten Jahre ihres Alters, nahm sie der Herr zu sich, als ob er ihre kindliche Andacht zum hl. Sacramente damit belohnen wollte. (March. II. 140–143).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 202.
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