Maria de S. Bernardo (279)

[215] 279Maria de S. Bernardo (28. Mai), Ursulinerin zu Amiens, ward auf wunderbare Weise in den Orden berufen. Sie lag auf einem Landgute ihrer Eltern krank, als ihr plötzlich eine Klosterfrau aus dem Orden der hl. Ursula erschien, die früher ihre Lehrerin gewesen, und nun in den letzten Zügen lag. [215] Die Erscheinung sagte ihr, sie wolle von ihr Abschied nehmen und ihr ankünden, daß auch sie Ursulinerin zu Amiens werden und dort sterben werde. Maria erzählte die gehabte Erscheinung ihrem Vater, der sogleich in das Kloster nach Amiens schickte, woselbst man ihm die Nachricht ertheilen ließ, daß um dieselbe Stunde fragliche Klosterfrau gestorben sey. Wenige Jahre darauf trat Maria in das Kloster Montdidier, mit dem Vorsatz dort zu leben und zu sterben. Inzwischen trat ein schwerer Krieg ein, und die Stadt Montdidier wurde so hart mitgenommen, daß die Klosterfrauen genöthigt wurden ihre Sicherheit in der Flucht zu suchen. Maria fand auf Verwenden ihrer Eltern Aufnahme im Kloster zu Amiens, und hier entschlief sie am 28. Mai 1672 im 54. Jahre ihres Alters und im 35. ihres Ordenslebens in dem Herrn. (Tagb. I. 507).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 215-216.
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