Maria de S. Clara (374)

[229] 374Maria de S. Clara (8. Sept.), eine Ursulinerin zu Paris, die Tochter reicher Eltern, entsagte schon mit 13 Jahren allen Eitelkeiten der Welt und führte in dem elterlichen Hause ein klösterliches Leben. Mit 16 Jahren trat sie in die Gesellschaft der hl. Ursula, mußte aber, da ihr Vater durch Schiffbruch sein Vermögen größten Theils verloren hatte und bald darnach gestorben war, auf Befehl ihrer Mutter das Kloster verlassen. Hierauf lebte sie 8 Jahre lang als Lehrerin zu Paris. Was sie sich neben dem Unterhalte für die Mutter erübrigte, legte sie als Aussteuer zurück, um wieder in ihr geliebtes Kloster eintreten zu können. Sie machte auf's Neue ihre Probejahre durch und wurde nach Ablegung der Gelübde zu verschiedenen Aemtern verwendet, und dann nach Lisieux geschickt, um diesem Kloster als Oberin vorzustehen. Dieses Institut leitete sie 12 Jahre mit großer Umsicht und Klugheit. Nach Paris zurückgekehrt, lebte sie nur mehr 4 Monate, und brachte die meiste Zeit auf dem Krankenlager zu. Geduldig, ja freudig ertrug sie alle Schmerzen bis zum Augenblicke ihres Hinscheidens, das am 8. Sept. 1645 erfolgte. (Tagb. II. 349).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 229.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: