Maria von Bozen (310)

[220] 310Maria von Bozen (22. Juni), wurde wegen ihrer ausnehmenden Geistesfähigkeiten vom Fürstbischofe Friedrich von Wangen aus Bozen im J. 1210 nach Trient genommen, und von Heinrich von Cronbach, dem Domherrn, im Latein und Griechischen unterwiesen, da sie für Arzneikunst und Pflanzenkunde wie geboren war; aber ihre Schönheit war nicht minder einnehmend als ihr scharfsinniger Geist. So lange Friedrich der Fürstbischof, ihr weiser Gönner, lebte, widmete sie sich sorgenlos in seinem Palaste besagten Wissenschaften; als er aber am 6. Nov. 1218 auf seiner Pilgerfahrt zu Acon im Morgenlande starb, und die Kunde davon nach Trient kam, mußte sie willenlos den Weg eines gesicherten Lebens einschlagen; sie ging in's Kloster der Clarissinnen zu Trient, um als Wohlthäterin der Kranken und Armen zu wirken, und als Abtissin (seit dem J. 1250) bis zu dem Ruf einer Heiligen emporzusteigen. Sie starb den 22. [220] Juni 1260. Ihr Name kam in den Kirchenkalender von Trient.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 220-221.
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