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Mathildis (8)

[310] ⁸Mathildis (30. April al. 1. Mai u. 7. Aug.), eine Tochter des Königs Malcolm¹ III. von Schottland und der hl. Margarita⁴, Gemahlin des Königs Heinrich I. († 1135) von England, starb im J. 1118. Sie steht bei Cammerarius u. A. mit dem Titel »selig«. In der That war sie (Maji I. 4 u. III. 722) durch ihre Frömmigkeit, Demuth und Nächstenliebe berühmt. In den Jahren der Standeswahl hatte sie das klösterliche Leben erwählt und die Gelübde abgelegt. Deßhalb wollte sie keineswegs in den Rath ihrer Eltern willigen, welche des Friedens halber ihre Verehelichung mit Heinrich dem Eroberer wünschten. In der Erwägung jedoch, daß Gehorsam besser sei als Opfer, fügte sie sich, aber mit großem Widerwillen, ja sogar, wenn der Bericht wahr ist, der künftigen Leibesfrucht fluchend (maledicens fructui ventris sui affuturo). Doch fügte sie sich später in dieses ihr aufgezwungene Verhältniß. Sie zeigte als Königin in der muthigen [310] Entschlossenheit den Vater, in der Frömmigkeit die Mutter: Frömmigkeit und Fleiß stritten bei ihr um den Vorrang (Anglia S. I. 273–275). Bei den Boll. wird sie nochmal, zum 7. Aug. (II. 183), mit dem Beisatze, daß ihr nirgends kirchliche Verehrung erwiesen werde, aufgeführt. Sie ist, nach Migne, wo sie unter der Bezeichnung »heilig« steht, die Stifterin der zwei großen Hospitäler von Christ und Gilles. Ihre Ruhestätte befindet sich zu Westminster neben der des hl. Bekenners Eduard.