Matthias (7)

[323] 7Matthias (5. Juli) von Au (wahrscheinlich Mehrerau am Bodensee, woher sein Beiname Augiensis) aus dem ritterlichen Geschlechte der Herbstheim, studirte am Gymnasium zu Kempten und kam nach dem Jahre 1589 an den Hof des Cardinals Andreas, Bischofs von Constanz. Das Hofleben sagte ihm aber nicht zu und die Gnade zog ihn in den Capucinerorden, in welchem er als Priester und Ordensmann in jeder Beziehung sich auszeichnete. Er war sechsmal Provincial seiner (der helvetischen) Provinz; daher besaß er auch das besondere Vertrauen des Ordens-Generals, der ihm die wichtigsten Angelegenheiten übertrug. Er starb am 5. Juli 1654 zu Lucern. Nicht bloß seine Brüder, sondern Fürsten und Bischöfe betrauerten den Tod des großen im Rufe der Heiligkeit dahin geschiedenen Mannes. Er muß wenigstens 54 Jahre im Orden gelebt haben; der Herr begnadigte ihn so, wie er nur Heilige begnadiget. (J. M. R.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 323.
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