[346] 19S. S. Maurus, Felix126 et Anon. (16. Juni). Die Lebensgeschichte des hl. Priesters Maurus, seines Sohnes Felix126 und dessen ungenannter Amme ist voll von Sagen und abentheuerlichen Erzählungen. Der hl. Maurus überredet seine Frau Euphrosyna, sie sei ihm hinderlich das Reich Gottes zu erlangen, und verläßt sie. Auch der Sohn Felix und dessen Amme gehen von der Mutter unter demselben Vorwande. Sie gingen miteinander, man glaubt von Cäsarea in Syrien nach Spoleto. Hier tödtete der hl. Felix einen ungeheuer fürchterlichen Drachen von neunzig Fuß Länge, der bei seiner Verblutung zwei Flüsse zur Ueberschwemmung brachte. Der hl. Felix erweckte auch einen vom Drachen getödteten Jüngling, den einzigen Sohn einer Wittwe, wieder zum Leben. Neben diesen Wundern sind andere, wie z.B. das Ueberschreiten eines Flusses mit trockenen Füssen, das plötzliche Grünen und Blühen eines in die Erde gesteckten Stabes, Kleinigkeiten, die der Erwähnung nicht werth sind. Die Leser werden den Boll. gern beistimmen, wenn sie sagen, daß die Urkunden (monumenta) über diese Heiligen nicht sehr glaubwürdig (minus probabilia) seien, ja sie werden vielleicht hinzusetzen, sie seien gar nicht glaubwürdig. Gleichwohl müssen diese Heiligen, mögen sie zu was immer für einer Zeit gelebt haben, in und um Spoleto Großes gewirkt haben, da sich an ihr Leben ein Sagenkreis mit so großartigen Wundern anknüpfen konnte. Die Sagen selbst werden wohl ins Reich der Fabeln zu verweisen seyn. Dieser hl. Maurus führt auf Abbildungen einen Drachen bei sich. (III. 112–114).