Maximianus, S. (10)

[357] 10S. Maximianus, Ep. Conf. (3. Oct.). Dieser Heilige, ein muthiger Zeuge des Herrn in den donatistischen Streitigkeiten, war Bischof von Bagais in Numidien, nicht zu verwechseln mit Baga oder Vaga im proconsularischen Africa. Er wurde von den Donatisten am Altare angefallen, mit Prügeln geschlagen und erhielt sogar Dolchstiche. Vielleicht hätte man ihn selbst getödtet, wenn nicht ihre allzu große Wuth ihm das Leben (nach Absicht der Donatisten für größere Peinen) erhalten hätte. Er blieb wie todt liegen und die Katholiken gingen daran, ihn mit Psalmengesang hinwegzutragen. Aber die Donatisten fielen über die Katholiken her und überwältigten sie. Den hl. Bischof brachten sie in einen nahen Thurm, wahrscheinlich eine Ruine, und ließen ihn liegen. Auf dem weichen Rasen erholte er sich wieder. Bei anbrechender Nacht suchten ihn die Katholiken, brachten ihn in ein frommes Haus, wo er sorgfältig gepflegt wurde und erst nach langer Zeit wieder genas. Unterdessen hatte sich das Gerücht von seinem gewaltsamen Tode überallhin, sogar bis über's Meer nach Italien verbreitet. Der hl. Bischof aber erbat sich setzt mit andern Bischöfen von Kaiser Honorius (395–423) Schutz und Hilfe, nicht um sich zu rächen, sondern um seine Kirche zu schützen. »Hätte er dieß unterlassen«, setzt der hl. Augustinus hinzu, »so wäre nicht seine Geduld zu loben, sondern vielmehr seine Nachlässigkeit anzuklagen.« (Quod si praetermisisset, non ejus fuisset laudanda patientia, sed negligentia merito culpanda.) Nach der Berechnung der Boll. geschah dieser feindselige und grausame Ueberfall der Donatisten beiläufig im J. 404. Der hl. Bischof lebte noch im J. 406. Ob noch länger, ist ungewiß. Sein Nachfolger Donatianus war Donatist und erscheint im J. 411 zu Carthago mit den übrigen der Ausgleichung halber erschienenen Bischöfen. Wahrscheinlich war Maximianus damals schon gestorben. (Afr. chr. I. 93.) Weitere Nachrichten besitzen wir über ihn nicht. Uebrigens läßt sich leicht vermuthen, daß die Wuth der Donatisten sich gegen ihn deßhalb gekehrt haben werde, weil er ein vorzüglicher Bischof war. Mit Häretikern und Schismatikern kann ein eifriger Priester nicht im Frieden leben; entweder wird er sie durch Eifer und Liebe bekehren oder sich ihnen zum Feinde machen. Indessen ist dieser hl. Maximianus erst in neueren Martyrologien erwähnt. Ob und wo er kirchlich verehrt wird, ist ungewiß. (II. 160–163).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 357.
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