Maximus, S. (34)

[368] 34S. Maximus, M. (30. al. 21. u. 25. April, 6. März, 7. u. 14. Mai, 28. Sept.). Dieser hl. Martyrer litt unter der Verfolgung des Decius um d.J. 250 oder 254. Als ein Mann gemeinen Standes bewies er eine ungemeine Anhänglichkeit an den christlichen Glauben. Seine Acten sind auch nach dem Urtheile Ruinarts ohne Zweifel ächt. Er stellte sich freiwillig als Christ zum Bekenntnisse Christi. Der Proconsul Optimus fragte ihn um seinen Namen; »ich heiße Maximus« war die Antwort. »Wer bist du?« »Meinem Stande nach ein Freier (ingenuus), dem Glauben nach ein Knecht Christi.« Pr. »In welcher Stellung lebst du?« M »Ich bin ein Mann aus dem Volke und lebe von meinem Geschäfte.« Pr. »Bist du ein Christ?« M »Allerdings, obwohl ein Sünder, doch ein Christ.« Pr. »Kennst du nicht die Befehle der unbesiegtesten Fürsten, welche ganz neulich erlassen worden sind?« M »Welche?« Pr. »Daß alle Christen ihren überflüssigen Aberglauben lassen, ihren rechten Fürsten erkennen und die Götter anbeten sollen.« M »Ja, diesen ungerechten Befehl des Königs dieser Welt kenne ich, und deßhalb stelle ich [368] mich hier öffentlich.« Pr. »So opfere also den Göttern.« M »Ich opfere nur dem einzigen Gott, und wünsche mir Glück, Ihm von Kindheit an geopfert zu haben.« Als er hierauf mit Prügeln geschlagen wurde und der Proconsul ihm zusprach, er solle durch Abwendung von Christus sich der Marter entziehen, gab er die schöne Antwort: »Diese Peinen, die mir für den Namen des Herrn auferlegt werden, sind keine Peinen, sondern salbungsvolle Erquickungen« (unctiones). Da wurde er gefoltert. Man strich ihn zugleich so lang mit Ruthen bis nicht mehr bloß das Blut, sondern auch das Fleisch zur Erde fiel. Er beschloß den heldenmüthigen Kampf, »weil er der Diana nicht opfern wollte« mit dem Tode der Steinigung. Aus diesem Umstande vermuthete Baronius, der Ort seines Leidens, welcher nicht genannt wird, sei Ephesus, und diese Stadt nennt auch die von ihm besorgte Ausgabe des Mart. Rom. Es besteht aber zwar die Vermuthung, daß für Asia zu lesen sei: Avia. Dafür spricht die Aufbewahrung seiner Reliquien in Genua und Venedig, die Tradition der Kirchen in Istrien. Avia war eine ehedem bischöfliche Stadt im Vestinerlande, das im östlichen Theile Mittelitaliens und am adriatischen Meere lag. Gleichwohl entscheidet sich auch Tilleman für Kleinasien, indem er zugibt, daß vielleicht ein anderer hl. Maximus in Avia gelitten habe. Sein Andenken wird auch am 21. und 25. April, bei den Griechen am 6. März, 7. und 14. Mai sowie am 28. Sept. begangen. Vgl. S. Maximus87. (III. 732 et 733).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 368-369.
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