Meinhardus (2)

[393] 2Meinhardus Ep. (3. Juli). Dieser Meinhard folgte im J. 1122 dem Bischof Hermann auf dem bischöflichen Stuhle von Prag. Ein eifriger Verehrer des hl. Adalbert schmückte er dessen Grab und trat nach Vollendung dieses Werkes eine Wallfahrt nach Jerusalem an (im J. 1130). Nach seiner Heimkehr gefiel es Gott, ihn zum unblutigen Martyrer zu machen, indem er wegen angeblicher Verschwörung gegen den Fürsten Sobieslaw gefänglich eingezogen und in schwere Hast gebracht wurde. Kaum freigesprochen, wurde er sodann beim Metropoliten zu Mainz eines andern Vergehens angeklagt. Seine Unschuld kam auch hier zu Tage. In seine bischöfliche Würde wieder eingesetzt, verzieh er nicht nur von Herzen seinen Anklägern, sondern überhäufte sie mit Wohlthaten und Freundschaftsbezeugungen. Nach der Sitte jener Zeit erbaute er zu Prag eine Kirche zu Ehren des hl. Grabes. Auch der Mönchsberg bei Bamberg erfreute sich seiner Wohlthätigkeit, wahrscheinlich aus Freundschaft für den hl. Otto, dessen Lieblingsstiftung der Mönchsberg gewesen ist. Meinhardus starb älter an Verdiensten als an Jahren, am 3. Juli 1134, um im Himmel den Lohn für seine unbesiegte Geduld und seine andern Tugenden zu empfangen. (Bohem. S. P. II. 16–18.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 393.
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