[412] S. Melitina, M. (15. Sept. al. 29. u. 30. Oct.). Diese Heilige litt nach der Tradition der Griechen im zweiten Jahrhundert zu Marcianopolis, einer von Trajan (98 bis 117) angelegten, berühmten, später erzbischöflichen Stadt in Unter-Mösien. Sie wurde unter dem Kaiser Antoninus von dem Präses Antiochus, wegen Verbreitung der christlichen Lehre, eingezogen und vor Gericht gestellt. Als sie ohne Furcht Christum ihren Herrn nannte, gab man ihr heftige Streiche. Hierauf schleppte man sie in einen nahen Tempel und wollte sie zwingen den Göttern zu opfern. Sie betete, und es entstand eine Erderschütterung, in Folge welcher die Götzenbilder umstürzten. Auf dieses Wunder bekehrten sich viele Heiden, unter ihnen die eigene Gattin des Präses. Darauf wurde die hl. Martyrin enthauptet. Ihre Reliquien werden in Lemnos verehrt. Auf Bildern ist sie erkennbar durch wunderbar umgestürzte, in der Nähe befindliche Götzenbilder. (V. 29 et 30.)