[437] S. Metrones, Presb. Conf. (8. al. 10. et 13. Mai). Dieser Heilige ist ein schönes und erbauliches Beispiel strengster Buße. Er lebte – die Zeit ist unbekannt – mit einer Kette wie ein Verbrecher an einen Stein angeschmiedet, zu Verona. Von Geburt vielleicht ein Deutscher, wahrscheinlicher aber, nach der Ableitung seines Namens, ein Grieche (vgl. Maji VII. 654), hatte er mit seiner Tochter, wiewohl unwissend, Blutschande getrieben. Als er später Priester zu werden beabsichtigte, legte ihm der Bischof eine Buße auf, die er in oben angegebener Art verschärfte. Den Schlüssel zu den Ketten warf er in die Etsch, mit dem Gelöbniß, sich derselben nicht früher zu entledigen, als bis ein Fisch gefangen würde, der diesen Schlüssel in den Eingeweiden trage. Nach mehreren Jahren trat dieser Fall, durch göttliche Fügung wirklich ein. Stein und Kette wurden lange Zeit zu St. Vitale, wo der Heilige ruht, gezeigt. Er starb zu Verona. Im Jahre 1658 fand eine Eröffnung seiner Reliquien statt; sie wurden am 7. Mai d.J. in einen werthvollern Schrein gelegt. Auf dem Epitaphium über demselben wurden unter Anderm folgende Zeilen eingeschrieben:
»Noch athmet Buße die kalte Asche.«234
Und:
»Aus kurzer Lust kam ich zu langer Trauer,
Aus langer Trauer zu ewiger Lust.«235
Und:
»Ahme nach den Büßer, o Wanderer,
Abscheu zeigend vor dem Irrenden!«236
Zu Verona wurde sein Officium auf den [437] 10. Mai verlegt. Die Boll. nennen ihn am 8., Usuardus am 13. Mai. (II. 306 et VII. 654).