Michael (53)

[453] 53Michael, Ord. S. Dom.. (9. Aug.). Dieser Diener Gottes war der Sohn armer Eltern Namens Dominicus und Sebastiana Nanni zu Cagli in Urbino. Am 3. Juli 1593 geboren, erhielt er zuerst den Namen Franz, aber nach seinem Eintritt in den Orden Michael Archangelus. Sein Probejahr machte er im Convent von Ancona. Im J. 1610 legte er die Gelübde ab. Er war ein sehr eifriger Prediger. Da er die hebräische Sprache sehr wohl verstand, beschäftigte er sich vorzüglich mit Bekehrung der Juden. Er lebte mit einer außerordentlichen Strengheit und Demuth. Mehrere Bischofsstühle, die ihm angetragen worden waren, schlug er demüthig aus. Er stand zu Rom, im Kloster St. Sabina, in dem Rufe solcher Heiligkeit, daß ihn nicht bloß das Volk, sondern selbst Bischöfe und Cardinäle nicht anders als »den heiligen Pater« nannten. Täglich gab er drei Lectionen, zwei philosophische und eine in der Moral-Theologie, zugleich aber predigte er, hörte Beicht, besuchte die Kranken, berieth und tröstete die Bedrängten, beantwortete die vielen an ihn um Rath und Hilfe gerichteten Briefe, die Nacht aber theilte er zwischen einer sehr mäßigen Ruhe und dem Gebete in der Kirche. Er besaß auch die Gabe der Wunder: Lahme, Blinde, von bösen Geistern Geplagte wurden durch ihn geheilt. Als er am 9. Aug. 1670 starb, erneuerten sich diese Wunderzeichen, und seine Beerdigung war so feierlich wie die eines Heiligen. (March. IV. 458–464).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 453.
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