[463] S. Minias, M. (25. Oct. al. 2. Juli). Der hl. Minias steht zu obigem Tage im Mart. Rom., als Soldat und Martyrer zu Florenz, wo er unter dem Kaiser Decius für den Glauben Christi starb, nach der wahrscheinlichsten Meinung im Jahre 250. Die Tradition (Ughelli Italia s. III. 7) bezeichnet den Ort, wo jetzt die Kirche der hl. Candida steht, als die Stätte seines Todes, setzt aber hinzu, der Heilige habe sein Haupt an das Ufer des Arno getragen, sei hinüber geschwommen und habe es auf dem nahe gelegenen Hügel, wo später die Kirche San Miniato al Monte erbaut wurde, niedergelegt. Diese schöne Basilica wurde am Anfang des 11. Jahrh., nämlich im J. 1013, unter dem Erzbischof Hildebrandus großartig restaurirt und von ihm mit neuen glänzenden Einkünften versehen. (Dessen Urkunde hierüber s. bei Ughellus, l. c. f. 47.) Jetzt ist sie in den Bereich des neben ihr angelegten schönen Gottesackers mit eingezogen und hiedurch wenigstens vor gänzlichem Verfalle gesichert. Auch eine kleine Stadt im Florentinischen San Miniato, seit dem J. 1622 der Sitz eines Bischofes, trägt von diesem hl. Martyrer ihren Namen. Die »Acten« sind nach Tillemont unächt und nach Bossue (Acta S. S. Oct. XI. 415) erst nach Abfluß des 9. Jahrh. entstanden. Sicher ist, daß der Heilige sich muthig und unerschrocken vor dem heidnischen Richter als einen »Knecht Christi« bekannte und verschiedene Foltern mit Geduld und Standhaftigkeit ertrug, sowie daß er als Feind der Götter zum Tode der Enthauptung verurtheilt wurde. Reliquien dieses Heiligen wurden mit solchen der hhl. Protus und Hyacinthus10 und eines Bischofes Vincentius durch Bischof Theodorich I. (vom J. 964–984) nach Metz übertragen und diese Uebertragung am 2. Juli begangen. (Pertz, mon. hist. Germ. VI. script. IV. 476.) Gleichwohl glaubt man auch in Florenz dieselben in der Krypta von San Miniato noch zu besitzen. (XI. 415–432).