[473] 1S. S. Modestinus, Ep. Florentinus1, Presb. Flavianus3, Diac. M. M. (14. Febr. al. 10. Juni). Die hhl. Modestinus, Bischof, Florentinus1, ein Priester und Flavianus3, ein Diacon, werden in der Stadt Avellino (Abellinum), genau östl. von Neapel [473] in den Abruzzen (Abruzzo ulteriore) gelegen, als Martyrer verehrt. Unter dem Bischof Wilhelm wurden sie feierlich (nach dem J. 1166) erhoben und in Avellino beigesetzt, wobei sich einige Wunder ereigneten. Der hl. Modestinus soll aus Antiochia in Syrien nach Prätorium, gegenwärtig Preturo genannt, gekommen sein und des Glaubens wegen unter dem Kaiser Diocletian mit seinen Gefährten gelitten haben. Er wurde, nach der Legende, in einen Rock von glühendem Erz gesteckt, in welchem Leiden er den Geist aufgab. Der Boll. Henschen zieht die nähern Angaben über ihn wegen ihrer zu großen Aehnlichkeit mit Erasmus in Zweifel. In der That wird von beiden ganz das Nämliche erzählt, so daß man nur die Namen zu ändern braucht, um in der Geschichte des einen auch die des andern zu haben (wie mancher Händler unter die von ihm gefertigten Heiligenbilder, so ähnlich sie sind, verschiedene Namen schreibt, um einen möglichst vollständigen Verlag bieten zu können). Mögen aber auch die »Acten« unächt sein, so ist gleichwohl nicht zu übersehen, daß Coletus, welchem die Bedenken der Boll. bekannt waren, ihn als ersten Bischof von Avellino festhält (Italia Sacra Ugh. VIII. 191), und ihm eine große Anzahl von Bekehrungen (das Elogium nennt deren über 4000) zuschreibt. Bei Ferrarius steht er am 10. Juni. (II. 763–766).
Heiligenlexikon-1858: Modestinus, S. (2)