Monon, S.

[488] S. Monon (Monnon), Erem. M. (18 Oct. al. 12. Juli). Der hl. Monon, dessen Name in keinem ältern Martyrologium vorkömmt, war ein geborener Ire250 und ein Mann von hervorragender Tugend. Auf erhaltene höhere Weisung ging er nach Belgien, um dort als Einsiedler und Bußprediger für das Reich Jesu Christi zu arbeiten. Nach der Legende, deren geringe Glaubwürdigkeit schon Ghesquiere (Acta S. S. Belgii II. 420) nachgewiesen hat, machte er zuvor eine Pilgerfahrt nach Rom, von wo er dem hl. Johannes Agnus, Bischof von Tongern (Lüttich), das Pallium überbrachte (um d.J. 623). Seine Wanderschaft begann er mit den Worten des Psalms: »Zeige mir, o Herr, deine Wege und lehre mich deine Fußsteige kennen.« Nachdem er von Rom zurückgekehrt war, verweilte er einige Zeit beim Bischof Johannes von Lüttich, suchte aber bald die Einsamkeit auf, indem er im Ardennengebirg im Gehölze von Fridier nahe bei Nasoigne (Nasonia)251 ein Kirchlein nebst Zelle erbaute, die er zum Mittelpunkte seiner für die ganze Umgegend gesegneten Wirksamkeit machte. Dabei hielt er sich genau an die Vorschriften seines Bischofes, weßhalb er auch »ein Schüler« des hl. Johannes Agnus und des hl. Remaclus genannt wird. Er soll, nach damaliger Sitte, ein Glöcklein bei sich getragen haben, welches ihm der Legende zufolge ein Schwein aus der Erde gegraben hatte.252 Ohne Zweifel lud er mit demselben die Leute zur Anhörung seiner Vorträge ein. Eines Tages überfielen ihn aber Mörder in seiner Zelle, durch deren Hand er den Tod fand. Er wurde in dem von ihm erbauten Kirchlein beigesetzt. Ohne Zweifel ist das Mononskirk (Mononskirchlein), dessen Butler gedenkt, von dem aber die Boll. nichts fanden, in seinem Heimatlande zu suchen. Sein Werk überlebte ihn und Bischof Johannes Agnus beförderte eifrig die Verehrung seines thätigen Gehilfen. Zwischen den Jahren 752 und 768 entstand daselbst ein geistliches Collegium, das bis ins 13. Jahrhundert fortlebte. Uebrigens nennen die Boll. den hl. Monon auch am 12. Juli, wo sie ihn unter die Uebergangenen stellen. Abbildungen zeigen uns einen Eremiten, seine Zelle bauend, oder wie er von Mördern überfallen und getödtet wird. (VIII. 363–369. Acta S. S. Belgii II. 418–421.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 488.
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