[517] 7SS. Nazarius et Celsus (28. Juli al. 10. Mai, 12. Juni u. 14. Oct.). Diese hhl. Martyrer zu Mailand sind bei Griechen und Lateinern gleich verehrt. Der hl. Nazarius war, wie die Legende erzählt, der Sohn eines sehr vornehmen Mannes, Namens Africanus, eines Heiden, und der Perpetua, einer eifrigen Christin und adeligen Römerin, welche vom Apostel Petrus getauft worden war. Im Alter von neun Jahren bemerkte er den Religionsunterschied seiner Eltern, und schwankte, ob er dem Vater oder der Mutter folgen sollte, indem beide bemüht waren, ihn zu ihrer Religion herüberzuziehen. Endlich von der göttlichen Gnade zum christlichen Glauben geleitet, wurde er vom hl. Papste Linus getauft. Der Vater, welcher seinen Sohn vom Glauben abzubringen suchte, erklärte ihm der Ordnung nach alle die Qualen mit denen die Christen gepeiniget wurden, ohne ihn jedoch zum Abfalle bewegen zu können. Indeß entfernte er sich doch auf die Bitten seiner Eltern, welche fürchteten, er möchte getödtet werden, von Rom, schenkte Alles den Armen und kam im zehnten Jahre seines Abgangs aus Rom nach Piacenza und von da nach Mailand, wo er die hhl. Gervasius und Protasius im Kerker traf. Als der Statthalter hörte, daß der hl. Nazarius diese Martyrer ermuthigte, ließ er ihn schlagen und aus der Stadt treiben. Jetzt begab er sich nach Gallien, bekehrte Viele und taufte einen Knaben, mit Namen Celsus, den ihm dessen Mutter übergeben hatte. Auch hier ließ ihn der Statthalter nebst Celsus in den Kerker werfen, gab aber auf Bitten seiner Gattin sie wieder frei. Hierauf predigte der hl. Nazarius in Trier das Evangelium und bekehrte Viele. Er wurde gefangen gesetzt und nach Rom vor Kaiser Nero geführt, welcher die Verächter der Götter ins Meer zu werfen befahl; allein durch Gottes wunderbare Hilfe wurden sie erhalten. Nun begab sich der hl. Nazarius abermals nach Mailand, wurde aber vom Statthalter verbannt, während Celsus im Hause einer Matrone zurückblieb. Endlich kam er wieder nach Rom, wo er seinen auf wunderbare Weise bekehrten Vater als Greisen traf. Von den Götzenpriestern genöthiget Rom zu verlassen, begab er sich nochmals nach Mailand, wo er sammt Celsus dem Statthalter Anulinus vorgeführt wurde, welcher beide enthaupten ließ um d.J. 68. Die Christen begruben die heiligen Leiber in ihren Gärten; in späterer Zeit offenbarte Gott ihre Grabstätte dem hl. Ambrosius, welcher den Leib des hl. Nazarius noch ganz frisch und Wohlgeruch verbreitend auffand und ihn in der Kirche der hhl. Apostel beisetzte. Auch den hl. Celsus transferirte er in die nämliche Kirche. Dann erfolgte die Heilung vieler Bl inden, Lahmen, Besessenen und Gichtbrüchigen. Uebrigens kamen, wie Baronius bemerkt, durch die Freigebigkeit des hl. Ambrosius Theile der aufgefundenen Ueberreste in verschiedene Kirchen des Erdkreises. Soz.B. gab er solche nach Rom (bei St. Giovanni in Fonte), Fundi, Nola, Brescia, Beaucaire und Evron in Frankreich, Pavia, vielleicht auch Lorch u. a. O. Die Griechen ehren sie am 14. October, in lateinischen Martyrologien finden sich ihre Namen auch zum 12. Juni. Dieß ist nämlich, (Jun. II. 506) der Tag ihrer Auffindung und Uebertragung. Ihre Auffindung wird in Mailand am 10. Mai begangen. Auf Bildnissen sind sie nur durch das allgemeine Attribut der Martyrer, die Palme, gekennzeichnet. (VI. 503–534).
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