Nemesius, S. (6)

[520] 6S. Nemesius et Lucilla5, V. M. M. (31. Oct. al. 25., 31. Juli, 2., 25. u. 27. Aug.). Des hl. Diakons und Martyrers Nemesius und seiner Tochter Lucilla5, einer gottgeweihten Jungfrau, gedenkt das Mart. Rom. zu obigem Tage. An den übrigen oben angegebenen Tagen finden sie sich bei den Boll., welche indessen gleichfalls auf den 31. October verweisen. Sie starben im J. 254 den Tod der Enthauptung für Christus. Der hl. Papst Stephan ließ ihre Leichname an der Appischen Straße bestatten. Unter Sixtus II. wurden sie zum ersten Mal erhoben. Unter Gregor V. kamen sie in die Kirche St. Maria Nuova im Forum Romanum, wo Gregor XIII. sie unter dem Hauptaltare beisetzte. Nach Piazza (II. 397) sind einige ihrer Gebeine bei St. Cäcilia. Der hl. Nemesius war vor seiner Bekehrung zum Christenthum Kriegsoberster gewesen. Seine Tochter Nemesia war erblindet. Da kam ihm zu Ohren, daß Christus es vermöge, die an Ihn glauben sehend zu machen, weßhalb er gelobte, sich taufen zu lassen, wenn es geschehen würde. Der hl. Papst Stephan I., an welchen sie sich wendeten, verlangte im Voraus die Annahme des Glaubens. Da sich beide hiezu bereit erklärten, wurden sie unterrichtet, und in dem Titel des guten Hirten, wo setzt die Kirche St. Pudentiana steht, getauft. Hier sah der Vater eine glänzende Gestalt zu seiner Tochter herantreten, die ihr das Gesicht wieder gab. Daher gab man ihr den Namen Lucilla, d.J. die im Lichte Glänzende. Mit ihnen empfing die ganze Familie die hl. Taufe; der Vater erhielt zugleich das Diakonat. Diese Bekehrung gab dem wankenden Götzendienst einen neuen Stoß, weßhalb die Verfolgung nicht lange ausblieb. Die Tochter wurde zuerst en thauplet und der Vater sah ihre Seele, mit Glorie umgeben, zum Himmel emporschweben.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 520.
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