[667] B. Panacaea, V. M. (1. Mai). Diese Selige war die Tochter eines Bauersmannes von Agamio bei Novara, die von ihrer Stiefmutter äußerst hart behandelt wurde. Sie mußte allerlei beschwerliche Arbeiten verrichten, that aber Alles mit Gehorsam, und war dabei stets im Gebete mit Gott beschäftigt. Allerdings mochte sie der Neigung zur Beschaulichkeit manchmal zu viel nach hängen. So kam es, daß eines Tags das Vieh dem Stalle zulief, während Panacaea noch neben einem Holzbündel kniete und betete. Als die Mutter dieß sah, stieß sie, heftig erzürnt, dem fünfjährigen Mädchen die Spindeln in den Kopf, so daß sie starb. Dieß ereignete sich im Jahre 1383. Da bei ihrem Grabe viele Wunder geschahen, wurden im Jahre 1409 zwei Capellen zu ihrer Ehre in Agamio erbaut. Man feiert daselbst ihr Fest gewöhnlich am ersten Freitag im Mai. Bei Migne steht sie mit dem Titel »heilig.« (I. 165.)