[866] 351Petrus (19. Mai), mit dem Zunamen von Duenna, oder Duegnas, wurde geboren etwa i. J. 1378 zu Palenzia in Spanien. Er stammte wohl von vornehmen Eltern, weil es heißt, daß er bei Hof, zu Toledo (daher er hie und da auch Toletanus heißt), auferzogen worden sei, aber immer seine Unschuld bewahrt habe. Schon als zarter Jüngling nahm er das Ordenskleid des hl. Franciscus in dem einsamen Kloster auf dem Gebirge Marino (apud montem Marinum), 5 Meilen von Cordova, wo die Regel des hl. Franciscus strenge befolgt wurde. Vgl. Michael Trignillus. (24. Nov.) Petrus, der in letzter Zeit sich zu Cordova aufgehalten, war sicherlich hier mit den frommen Franciscus-Jüngern bekannt geworden. Im J. 1396 kam ein heiliger Mann aus dem nämlichen Orden in dieses einsame Kloster, um dort sich auf eine Mission unter den Muhammedanern in Granada, welche damals noch diese berühmte Stadt inne hatten, und zum voraussichtlichen Martertod vorzubereiten. Es war der Diener Gottes Johannes a Cetina521. Dieser wünschte den frommen Petrus, der erst 18 Jahre alt und noch Noviz war, zum Gefährten auf seiner Mission. Nachdem die Obern die Sache reiflich überlegt, und endlich es als Gottes Willen erkannt hatten, ließen sie den jungen Petrus Profeß ablegen und unter dem Schutze Gottes mit Johannes nach Granada ziehen. Am 8. Januar 1397 an einem Sonntage Nachmittags betraten sie die Stadt der Ungläubigen und singen sogleich von Jesus Christus zu predigen an. Von dieser Zeit an begann auch ihr Leiden für Jesus, den sie aller Schmach und Todesbedrohung ungeachtet, muthig als den allein wahren, von Gott gesandten Propheten, als den alleinigen Weg zum Heile verkündigten, bis sie am 29. Mai des nämlichen Jahres gewürdiget wurden, für dieses treue und standhafte Bekenntniß sterben zu dürfen. Der Saracenenkönig soll beiden eigenhändig, zuerst dem Johannes, dann dem Petrus das Haupt abgeschlagen haben. Ihre Leiber wurden durch die Stadt geschleift und in kleine Stücke zerhackt, aber von den Christen, deren doch immer mehrere in Granada sich aufhielten gesammelt, und größtentheils nach Vich in Catalonien gebracht, wo sie in der Kathedralkirche beigesetzt wurden. Nach Högner sind die Hirnschalen der Martyrer im Convent der Franciscaner zu Granada, die übrigen Reliquien aber im Convent des hl. Franciscus zu Sevilla verwahrt. Es scheint aber, wie die Boll. (IV. 295.) bemerken, daß dieser Cult die Grenzen einer bloß privaten und häuslichen Verehrung nicht überschreite.