[870] 393Petrus Buzelinus (2. Juli) aus der Gesellschaft Jesu, zu Cambray (Cameracum) in Belgien geboren. Sein Wunsch, in Indien das Evangelium verkünden zu dürfen, ging nicht in Erfüllung, da er im Kriege gegen die Niederländer als Oberfeldpriester dem spanischen Heere sich anschließen mußte. Die Holländer waren in der Schlacht bei Ostende vom Erzherzog Albert geschlagen worden und der Sieg war auf der Seite der Katholiken; unkluger Weise und planlos erneuerten die Spanier das Treffen gegen den in Verzweiflung kämpfenden Feind, woraus ein großer Verlust an Menschenleben auf beiden Seiten erfolgte, und der Erzherzog selbst eine Wunde am Kopfe erhielt. Der Pater Buzelinus begab sich nach dem Treffen auf die Wahlstätte zu den Verwundeten, um ihnen im Todeskampfe beizustehen. Er und seine beiden Gehilfen P. Laurentius Everardus, und P. Otto Campensis gehen mitten unter den Leichen umher und wo sie einen noch Lebenden treffen, hören sie ihn Beicht, ermahnen und ermuthigen ihn mit der Hoffnung auf das ewige Leben. Wo sie aber einen treffen, welcher [870] noch mehr Lebenskraft in sich hat, den tragen sie auf den Schultern an einen sichern Ort. Während dieses heiligen Geschäftes werden sie von calvinistischen Soldaten ergriffen und weil sie Katholiken und sogar Jesuiten waren, von denselben erschossen. Pater Buceli nus, der damals 37 Jahre alt war, wurde von zwei Kugeln getroffen und fiel zu Boden, ohne jedoch gleich todt zu sein. Er lebte noch den größern Theil des Tages, kroch dann auf dem Boden unter den Gefallenen herum, und bereitete, sich seiner selbst vergessend, diejenigen, in denen er noch Leben antraf, auf den Tod vor. Dieß geschah am 2. Juli 1600. (Tann. 46.)