Petrus Marginet (297)

[862] 297Petrus Marginet, (26. März), ein Cisterciensermönch, der zu Populeto in Catalonien ins Kloster trat und große Fortschritte in allen Tugenden erwarten ließ. Nachdem er die Gelübde abgelegt hatte, sprang er aber, durch Beredung des Satans betrogen, aus dem Kloster, gesellte sich zu den Räubern und wurde ihr Anführer. Nach vielen Schandthaten gab er endlich dem fortwährenden Drängen der göttlichen Gnade nach, und kehrte reumüthig ins Kloster zurück. Er unterzog sich nicht nur allen körperlichen Strafen, die man ihm auflegte, sondern züchtigte sich auch selbst durch Bußgürtel, Ketten, Fasten und alle möglichen Arten von Abtödtungen. Nachdem er so das gegebene Aergerniß nach Kräften gutgemacht und abgebüßt hatte, bat er um die Erlaubniß, in einer von dem Abte ihm anzuweisenden Höhle außerhalb des Klosters wohnen zu dürfen. Dort genoß er nichts als Wasser und Brod und wilde Kräuter. Auch die Nächte brachte er mit Beten zu, bis der Schlaf seine Natur überwältigte. Oft ward er himmlischer Erscheinungen gewürdigt, aber auch der Satan bereitete ihm öfter schwere Versuchungen. Der fromme Büßer aber nöthigte den Fürsten der Hoffart Steine und Holz zum Gebrauche des Klosters zu schleppen. In seinem Bußleben verharrte Petrus bis zu seinem sel. Ende, das um d.J. 1440 erfolgte. (Ann. cist. I. 220.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 862.
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