Petrus der Einäugige (349)

[865] 349Petrus der Einäugige (14. al. 18. Mai und 29. Oct.), der achte Abt zu Clairvaux, stammte von königlichem Geblüt, und wurde beim Eintritt ins Kloster durch einen großen Hund erschreckt, in welchem er den Unwillen des Teufels über sein Vorhaben erkannte. Als Mönch und Abt war er ein Muster jeglicher Tugend, namentlich strenger und anhaltender Buße. Obwohl für die zeitlichen Bedürfnisse des Klosters allzeit bedacht, strebte er noch mehr, dessen innern Ausbau glücklich zu vollenden. Er blieb immer im ersten Eifer. Unter den heiligen Uebungen, die er am liebsten pflog und Andern rieth, stand oben an die innigste Verehrung und vertrauensvollste Anrufung der Mutter Gottes. Als er in einer Krankheit [865] das eine Auge verlor, wünschte er sich Glück, einen gefährlichen Feind weniger zu haben. Auf einer Visitationsreise ereilte ihn den Tod. Die Annalen der Cist. und andere Ordensschriftsteller nennen ihn »selig«, einige sogar »heilig.«


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 865-866.
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