[823] 108S. Petrus, Ep. M. (4. Oct.). Von diesem hl. Bischofe schreibt das Mart. Rom.: »Zu Damascus das Gedächtniß des hl. Bischofs und Martyrers Petrus, der bei den Fürsten der Sarazenen angeklagt wurde, daß er den christlichen Glauben lehre, und deßhalb seiner Zunge, Hände und Füße beraubt und an's Kreuz geheftet, das Martyrthum vollbrachte.« Von ihm berichtet Theophanes in seiner Chronographie Folgendes: »Walid II., Kalife der Araber, ließ dem hl. Metropoliten Petrus von Damascus, weil er öffentlich die Gottlosigkeit der Muhammedaner und Manichäer tadelte, die Zunge ausreißen. Hierauf verbannte er ihn in das glückliche Arabien, wo er noch im Tode Zeugniß von Christus ablegte, indem er das hl. Meßopfer mit lauter Stimme feierte, wie solche berichten, die es mit eigenen Ohren gehört haben.« In den Menäen wird am heutigen Tage derselbe hl. Martyrer Petrus mit dem Beinamen Capitolius gefeiert, der in der Gegend von Damascus für den Glauben ein glorreiches Martyrthum bestand, indem ihm der Fürst der Sarazenen zuerst die Zunge ausreißen ließ und als er hierauf noch deutlicher und geläufiger sprach, die rechte Hand und die Füße abhauen, die Augen ausstechen, aus Kreuz heften, ihn nach abgeschlagenem Haupte verbrennen und seine Asche in den Fluß werfen liest. – Die Menäen nennen ihn Bi schof von Capitolias (Jerusalem); da aber kein einziger Autor eines daselbst von den Arabern getödteten Bischofs Petrus Erwähnung thut, dürfen wir wohl annehmen, daß er in Jerusalem geboren war. Nach dem Menologium des Basilius war er ein getaufter Heide, nach den Menäen aber stammte er von christlichen Eltern. Die Boll. suchen zu zeigen, daß dieser hl. Petrus Capitolius mit dem hl. Metropoliten Petrus identisch ist. Der Tod des Heiligen ereignete [823] sich aber i. J. 743; denn der Kalife Walid II. regierte vom 6. Februar 743 bis 16. April 744. (II. 494.)