[858] 227-228V. V. Petrus et Soc. M. M., (24. Nov.). Der Missionär Petrus Dumoulin in Tongking wurde mit dem landeseingeborenen Priester Petrus Koa am 14. Nov. 1838 des Glaubens wegen hingerichtet. Ersterer war zu Cors, Bisthums Tulle am 20. Febr. 1808 geboren. Von Kindheit an zeigte er große Frömmigkeit, eine zarte Andacht zur Mutter Gottes u. einen seltenen Arbeitsgeist. In einer schweren Krankheit machte er das Gelübde, sich ganz dem Dienste Gottes zu weihen, und empfing mit Altersdispense zum Zweck der Missionen am 21. Nov. 1830 die Priesterweihe. Schon am 15. Juli des nächsten Jahres landete er zu Macao und 2 Monate später war er schon in Tongking. Er predigte und taufte inmitten einer schrecklich blutigen Verfolgung. Oefter sprach er, seinen Tod voraussehend im Scherze: »Ich bin zu lang, man wird mich bald kürzer machen.« Am 31. Juli 1838 wurde ins Gefängniß geworfen. Bereits lagen hier zwei eingeborene Priester, Petrus Koa und Vincenz Diem. Noch im Gefängnisse hatte er die Gnade, den Namen Jesu verkündigen zu können und einige Bekehrungen zu machen. Das peinliche Verhör begann mit dreißig Streichen mit der eisernen Ruthe, die sein Fleisch in Fetzen zerrissen. Als ihn die Richter fragten, ob ihn die Wunden schmerzen, gab er zur Antwort: »Warum nicht? ich bin von Fleisch und Blut wie alle anderen Menschen, aber es liegt nichts daran, nach wie vor der Peinigung bin ich gleich sehr zufrieden.« Die Schläge wurden während der vier Monate, die seine Hast ausfüllten, noch öfter in dieser Weise wiederholt, weil, er seine Mitbrüder nicht verrathen und das Kreuz nicht mit Füßen treten wollte. Die gleiche Strafe litten seine Mitgefangenen. Endlich wurden sie zum Tode verurtheilt, Petrus Dumoulin zur Enthauptung, Petrus Koa und Vincenz Diem zum Strange. Der Leib des Erstgenannten wurde nach Paris ins Haus der auswärtigen Missionen übertragen; hier befinden sich auch seine Stole, sein Kelch und sein Crucifix. (Mg.)