Philetus, SS.

[887] SS. Philetus et Soc. MM. (27. März). Die Legende der hhl. Martyrer Philetus, Lydia, Macedo, Theoprepius und Chronides ist um Nichts glaubwürdiger, als die des vorigen Artikels. Sie wurden nach Erzählung der Griechen vom Kaiser Hadrian dem Feldherrn Amphilochius in Illyrien mit dem Befehle übergeben, sie durch Martern zum Abfalle vom Christenthum zu zwingen. Amphilochius erfüllte diesen Befehl mit aller Grausamkeit. Nachdem sie bei Tag alle möglichen Foltern ausgestanden, warf er sie Nachts in ein schauerliches Gefängniß. Dort aber erschien ihnen ein Engel, der sie tröstete und stärkte. Am andern Morgen wurden sie in einen Kessel voll siedenden Oeles und Peches gesteckt; als sie ganz unverletzt blieben, stieg Amphilochius selbst in den Kessel und sprach voll Glauben und Vertrauen: »Herr Gott, der du der Gott der Christen bist, hilf mir!« Sogleich hörte man eine Stimme ertönen, die da sagte: »Dein Gebet ist erhört.« Als der Kaiser davon hörte, wurde er rasend und eilte selbst von Rom nach Illyrien, wo er den Kessel sieben Tage über dem Feuer erhitzen und die hhl. Martyrer mit Amphilochius in denselben werfen ließ. Aber auch diesmal blieben sie unverletzt, so daß der Kaiser beschämt nach Rom zurückkehrte. Die hhl. Bekenner aber gaben bald darauf unter Gebet ihren Geist auf. Im Mart. Rom. wird Philetus Senator genannt, Lydia als seine Frau, Macedo und Theoprepius als deren Söhne angeführt; Amphilochius wird als Feldherr (Dux) und Chronides als dessen Adjutant (Commentariensis) angegeben. (III. 687.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 887.
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