[928] S. Pipio, Diacon. (7. Oct.). Die Heimat dieses hl. Diakons und Pilgers ist Beaune (Belna) in der Bourgogne. Seine Lebensgeschichte beruhet auf Volkssagen, die erst spät gesammelt und zu einem Gesammtbilde gestaltet wurden. In seiner Jugend hütete er die Schafe, wobei ihm beständig das Bild Jesu, des guten Hirten, vor Augen schwebte, denn er hatte fromme Eltern, die ihn frühzeitig zu aller Gottesfurcht anleiteten und sorgfältig erzogen. Nach ihrem Tode theilte er das ihm zufallende Vermögen mit den Armen und zog nach Orleans, um den theologischen Studien zu obliegen. Hier schloß er mit dem hl. Maturinus4 innige Freundschaft, und empfing wie dieser vom Erzbischofe Polykarp zu Sens die hl. Weihen. Beide widmeten sich eifrig dem Bekehrungswerke des Landvolkes, jener als Priester, dieser als Diakon (vgl. die vita S. Pipionis Levitae et Conf. bei Labbe, Bibl. nova l.. 779) machten eine Pilgerfahrt nach Rom, und erbauten männiglich durch ihr heiliges Leben. In seiner letzten Krankheit hat ihm der liebe Gott einen Engel geschickt, der ihn tröftete und stärkte. Der Sage nach starb er zu Sens, als er eben eine Kirche baute, und sich in derselben eine Gruft hergerichtet hatte, in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts. Im J. 1462 am 4. Juni wurde sein hl. Leib erhoben. Ein Brunnen, bei welchem man gern betete, um bei anhaltender Trockenheit die Wohlthat des Regens zu empfangen, soll von ihm erbaut sein und führt feinen Namen. Eine nochmalige [928] Erhebung erfolgte am 28. Oktober 1653. (III. 965–969.)