Pontianus, S. (7)

[962] 7S. Pontianus, Pp. M. (19. Nov. al. 4. März, 13. Aug., 28. Sept.) Dieser hl. Papst, der Nachfolger des hl. Urbanus I. (s.d.) starb während der Verfolgung des Maximus (230–238). Zu Rom geboren, sein Vater soll Calpurnus geheißen haben, hatte er die Kämpfe und Siege der Christen von Jugend auf gesehen und ihren Glaubensmuth und Kampfeseifer in sich aufgenommen. Davon zeugt seine Aufnahme in den römischen Klerus, noch mehr aber seine Erhebung zum obersten Hirtenamte. Aus seinem Pontificate ist etwas Sicheres nicht bekannt, doch werden ihm einige liturgische Anordnungen, wie z.B. die Einführung des Confiteor in den Ritus der heil. Messe zugeschrieben. Kaiser Alexander Severus, welcher den Christen sonst wenig Leid that, ließ sich gegen ihn einnehmen und schickte ihn nach Sardinien in die Verbannung. (Vgl. S. Hippolytus13. 17.) Dessen Nachfolger Maximinus, unter welchem überhaupt Bischöfe und Geistliche mit aller Grausamkeit verfolgt und getödtet wurden, ließ ihn nach der Legende so lange mit Prügeln schlagen, bis er den Geist aufgab. Nach der Angabe Anderer starb er aber an der Malaria eines natürlichen Todes am 28. Sept. d.J. 235. Zwei ihm früher zugeschriebene Briefe, von welchen der eine die Würde des priesterlichen Amtes, der andere die thätige Liebe des Nächsten behandelt, sind unächt. Die heil. Ueberreste dieses glorreichen Martyrers wurden vom hl. Fabianus1 im Calixtinischen Cömeterium ehrenvoll beigesetzt, und von da in [962] die Kirche St. Prassede übergetragen. Auch zu Trani in Apulien glaubt man (Febr. II. 530) Reliquien von ihm zu besitzen, und ebenso (Mart. I. 300) zu Toscanella, zwischen Orvieto u. Castro in Etrurien.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 962-963.
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