[167] 1-2S. S. Ruricius, Ep. (20. al. 21. Juli, 25. Sept., 17. Oct.), zwei Bischöfe d. N. Der hl. Ruricius1, welcher auch Roricius und Ruricus geschrieben wird, war um das J. 430 aus einem gallischen Geschlechte geboren. Er war verheirathet, seine Frau hieß Iberia; beide Gatten wetteiferten nach der Vorschrift des Evangeliums in allen Werken der Frömmigkeit und Barmherzigkeit. Im J. 484 wurde er seiner Vaterstadt als Bischof vorgesetzt. Sein frommes Hinscheiden erfolgte im J. 507, als er sich auf das Concil von Agde begeben wollte. Sein Fest wurde vor der Revolution immer am 20. Sept. mit Ausstellung seiner Reliquien in der St. Augustinuskirche feierlich begangen. Diese Kirche und den Gottesacker um dieselbe soll nämlich der Heilige erbaut, eingeweiht und zu ihrer Bedienung Kanoniker aufgestellt haben. Aus dem liturgischen Kalender von Limoges für 1832 ersieht man, daß jetzt das Fest des Heiligen in diesem Bisthum am 20. Juli gefeiert wird. Zu Palais, nicht weit von Limoges, wird sein hl. Haupt verehrt. Aus seinen hinterlassenen Briefen (zwei Bücher) ergeben sich zwar keine Einzelnheiten, welche sein Leben und Wirken ins Licht stellen, wohl aber zahlreiche Beweise seiner Frömmigkeit, Sanftmuth und Liebe. Sie sind zuerst von Canisius (I. l. ant. V. 461) und seitdem öster herausgegeben worden. Der hl. Ruricius II. war sein zweiter Nachfolger auf dem Bischofsstuhle zu Limoges. Er wohnte mehreren Synoden bei und starb um das J. 550. Die Erhebung seines hl. Leibes soll um d. I. 1102 geschehen sein. (VIII. 59–76.)