Secundianus, S.S. (10)

[236] 10S. S. Secundianus, Verianus, Marcellianus6 M. M. (9 Aug.). Das Leiden dieser hhl. Martyrer wird auch im Mart. Rom. zum genannten Tage angezeigt. Sie werden in Tuscien verehrt. Dieser Landstrich des alten Italiens reichte bis an den Tiberfluß und begriff auch das heutige Civitavecchia (Centumcellae) in sich, wo die erste Ruhestätte dieser Heiligen sich befand. Wahrscheinlich sind sie hier auch gemartert worden. Die Acten sind wegen ihrer Unbestimmtheit unzuverlässig, und verrathen hiedurch, daß sie unächt sind. Dieselben sind zuerst von Surius, vollständiger aber von Mombritius und den Boll. veröffentlicht worden. Ruinart hat sie in seine Sammlung »ächter Martyrer-Acten« nicht aufgenommen. Die hhl Secundianus und Marcellianus kamen durch Nachdenken über die Todesverachtung, welche die Christen überall an den Tag legten, und durch Lesung der unter den Heiden über »das goldene Zeitalter« im Umlaufe befindlichen Weissagungen zum Glauben an Jesus Christus. Ihr Freund Verianus folgte ihnen. Sie nahmen bei einem Priester Namens Timotheus Unterricht und empfingen die heil. Taufe. Von dem heil. Papste Sixtus II. wurden sie durch das Sacrament der Firmung für den bevorstehenden Leidenskampf gestärkt. Dieser erfolgte unter den Consularen Quartus Promotus zu Centumcellä. Sie starben nach vielen und schweren Torturen den Tod der Enthauptung. Die Leichname wurden ins Meer geworfen, aber von den Christen am Ufer wieder gefunden und ehrenvoll bestattet. Ueber den jetzigen Verbleib ihrer Reliquien sind wir ohne bestimmte Nachrichten. Zu Corneto befindet sich ein Arm des hl. Secundianus; einige Reste des hl. Marcellianus ruhten früher zu Jouarre in Frankreich; andere Reste sollen sich seit dem J. 1618 in der St. Lorenzpfarrkirche »in Toscana« befinden. Vielleicht ist der an der Straße nach Livorno unweit Florenz gelegene Ort Lorenzo gemeint. Die Zeit ihres Martyriums fällt in die Valerianische Verfolgung, ungefähr ins Jahr 227. Auf Bildern ist ihre Enthauptung dargestellt. (II. 401–407.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 236.
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