Secundina, S. (1)

[236] 1S. Secundina (Secunda). V. M. (15. Jan. al. 3. Febr.). Diese heil. Jungfrau und Martyrin litt unter der Decianischen Verfolgung. Sie wurde auf die Anklage eines gewissen Tarquinus durch den Präfecten Valerianus zu Anagni ergriffen und nach fünfmonatlicher Gefangenschaft ins peinliche Verhör genommen. Indessen leiden [236] ihre Acten (soweit die Boll. solche mittheilen; dem Geschichtschreiber Baronius scheinen bessere vorgelegen zu haben, aber er gibt keine weitere Mittheilung über dieselben) an innerer Unwahrscheinlichkeit, weßhalb wir weitere Auszüge unterlassen. Ihr Leichnam wurde anfänglich zu Salapi (?) beigesetzt und später nach Anagni übertragen. Sie steht im Mart. Rom. Im Mainzer Proprium, wo unsere Heilige am 3. Febr. mit drei Lectionen verehrt wird, ist das J. 257 als Todesjahr genannt. Sie war, wie dort erzählt ist, eine Schülerin des hl. Bischofs Magnus17, und wurde nicht blos als Christin, sondern auch als Zauberin eingekerkert. Als sie vor dem Richterstuhle muthvoll erklärte, sie werde niemals den Dämonen (Teufeln), sondern stets nur dem wahren Gott Opfer bringen, wurde ihr Angesicht grausam zerschlagen und verwundet. Die hl. Dulderin blickte hiebei zum Himmel und betete für sich und ihre Feinde. Eine Stimme vom Himmel tröstete und stärkte sie. Da dieselbe auch von den umstehenden Heiden gehört wurde, bekehrten sich Viele und ließen sich taufen. Sie starb am 15. Jan. unter den Geißelstreichen der Henker. In dem Kirchengebete ist gesagt, daß Gott ihren Geist mit dem Lichte seiner Gnade so sehr erleuchtet habe, daß sie im Stande war, durch ihre Lehre die finstern Seelen der Heiden zu erleuchten, worauf die Bitte folgt, daß Er auch unsere Herzen mit demselben Lichte erhellen möge. (I. 996.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 236-237.
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