Senanus, S. (1)

[244] 1S. Senanus, Ep. Abb. Conf. (8. al. 1., 7. März). Dieser heil. Bischof und Abt in Irland, welcher auch Sionain und Sennan geschrieben wird, wurde um die Zeit, als der heil. Patricius an der Ausbreitung des Evangeliums in Irland arbeitete, also um d. J. 488 zu Maglacha, im District Carcobaskind, Grafschaft Clare (Lan) von christlichen Eltern geboren. Sein Vater hieß Ercanus (Erginus, Ergindus). seine Mutter Coempella. Schon als Kind verrichtete er, wie die Legende erzählt, wundersame Thaten. Als einst die Eltern ein neues Haus bauten, flogen auf sein Gebet verschiedene Utensilien aus dem ersten verlassenen Hause von selbst herbei Eine Stadt, welche ihnen die Herberge versagt hatte, ging durch ein Erdbeben zu Grunde. Einmal wollten sie über's Meer fahren, fanden aber kein Schiff; da betete der Knabe, und sah sich gleich darauf mit seinen Eltern ans andere Ufer versetzt. Er genoß den Unterricht der Aebte Cassidan (Cassidus) und Natalis (Natalus), und unternahm später eine Wallfahrt nach Rom. Nach seiner Heimkehr gründete er mehrere Kirchen, namentlich zu Inisleinghe (jetzt Inisloy), zu Inistuniskert (jetzt Inishtuskert), in Inismor (jetzt Deer Island, an der Mündung des Fergus) u. a. O. und ein großes Kloster auf der Insel Inis-Cathaig (Inis-Cattery) an der Mündung des Shannon, welchem er mit großer Weisheit vorstand. Er führt den Titel Bischof. Die Legende hat auch sein späteres Leben mit Wundern ausgeschmückt. Als erz. B. einst mit der Handmühle zu arbeiten hatte, wobei ihn die Nacht überfiel, gaben seine Finger einen so hellen Glanz, als wäre ein Licht angezündet. Einen Fürsten, der ihn beleidigte, verschlang die Erde u. s. f. Er starb (Kelly, S. 87) in dem Nonnenkloster von Cilleochaile (jetzt Kilnagellagh) in Clare unfern Iniscathy, auf der Heimkehr von seinem Lehrer Cassidan. Seine irdischen Reste wurden nach Iniscathy übergeführt, wo er seinen bischöfl. Sitz aufgeschlagen hatte, und acht Tage später ehrenvoll bestattet.6 Er [244] ist mit der hl. Jungfrau Ita1 Patron von Hy Conaill. Als sein Todesjahr wird gewöhnlich 544 angenommen, während der 1. März als sein Todestag genannt ist. Im Mart. Taml. steht er nochmal am 7. April als Abt und Bischof.7 (I. 760–779.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 244-245.
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