Simon de Lipnica, B. (10)

[320] 10B. Simon de Lipnica (18. al. 17. Juli). Dieser Selige schied im J. 1483 (nach Hueber) zu Krakau aus dieser Welt. Seinen Beinamen führt er von dem polnischen Städtchen Libnicza, seinem Geburtsorte. Seine Jugendzeit blieb unbefleckt von dem Treiben dieser Welt und war lediglich den Studien, die er zu Krakau vollendete, und den Uebungen der Frömmigkeit gewidmet. Jede Minute Zeit, die er nicht hiezu verwenden konnte, hielt er für verloren. Durch die Vredigten des heil. Johannes von Capistran hingerissen, gab er allen zeitlichen Ehren und Gütern den Abschied und nahm das Ordenskleid des hl. Franciscus, nachdem er längst in dessen Geiste gelebt hatte. Da er selbst im geistlichen Leben täglich vorwärts schritt, ner schaffte er sich nicht bloß reiche Erfahrung und Klugheit, sondern erwarb sich auch das Vertrauen Vieler, die unter seiner Leitung dem vollkommenen Leben nachstrebten. Niemand hörte ihn predigen, ohne reicher an Wissen, eifriger im Guten zu werden. Eine Wallfahrt, die er in der ausgesprochenen Absicht, Martyrer zu werden, ins heilige Land unternahm, kräftigte seinen Liebeseifer. Nach seinem durch die Pest erfolgten Hinscheiden wurde er in der Kirche St. Bernardin beigesetzt. König Sigismund beantragte bei Papst Paul V. seine Seligsprechung. Zahlreiche Votivtafeln beurkunden die auf seine Fürbitte geschehenen Wunder. Papst Benedict XIV. billigte seine Verehrung.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 320.
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