Starchandus

[362] Starchandus, Ep. (11. Febr.) Dieser heiligmäßige Bischof von Eichstädt, der 10. in der Reihenfolge, regierte diese Kirche vom J. 933 bis zum J. 966. Er war in den hl. Schriften und andern Wissenschaften wohl unterrichtet, predigte mit allem [362] Eifer das Wort Gottes und zeigte durch ein tugendreiches Leben, welche Früchte der lebendige Glaube hervorbringen müsse. Dem heil. Ulrich von Augsburg war er innig befreundet und wohnte wie dieser der Hunnenschlacht auf dem Lechfelde bei. Ob er im Kampfe gegen diese Feinde des Reichs und des kathol. Glaubens gefallen oder in Frieden verschieden sei, ist nicht ausgemacht. Der hl. Ulrich bestattete seine Leiche. Die kurze Notiz, daß er Gebete verfaßt habe, weist auf seine große Frömmigkeit, wie wir aus seiner Sorge für Abschriften vieler Bücher seine Liebe zur Gelehrsamkeit erkennen. Er war also ein wahrhaftiger Volkslehrer und treuer Hirte, der Altes und Neues aus dem Schatze seines reichen Wissens und Könnens hervorholte, um die zeitlichen und ewigen Bedürfnisse seiner Heerde zu befriedigen. Was man unter ihm lernen konnte, zeigt uns sein Nachfolger Reginold, der Chrysostomus seiner Zeit, welcher griechisch und hebräisch verstand, und sich als Musiker und Dichter hervorthat. Daher steht das Andenken des Bischofs Starchand jetzt noch im Segen.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 362-363.
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