Stilla, B.

[386] B. Stilla, V. (19. al. 15. Juli). Von dieser stillen Seligen oder seligen Stilla sind nur wenige Nachrichten auf uns gekommen. Sie war eine Tochter des Grafen Zelchus von Arenberg im Nordgau. Ihre Brüder Konrad und Rapoto stifteten im J. 1132 das Cistercienserkloster Heilsbronn. Um diese Zeit wird sie also gelebt haben. Obwohl es ihr an zeitlichen Gütern nicht fehlte. gab sie dem frommen und demüthigen, in Christo verborgenen Leben vor den Ehren und Freuden der Welt den Vorzug und leitete, wie die Legende hervorhebt, auch ihre Dienerin hiezu an. Es lag in ihrer [386] Absicht, auf dem ihrer väterlichen Burg gegenüber liegenden Hügel ein Kirchlein nebst Kloster zu erbauen. Bald nach Vollendung des Kirchleins starb sie. Da der Ort später Marienburg genannt wurde wird auch das Kirchlein der Mutter Gottes gewidmet worden sein, wenn es auch Einige St. Peterskirchlein heißen. Hier befindet sich ihre viel besuchte, von Wundern begnadigte Grabstätte. Bischof Reimbotto (vom J. 1279 bis 1297) von Eichstädt, auch Reinbold von Mylenhart genannt, hat ihr zu Ehren daselbst einen Altar geweiht. Das dabei befindliche Kloster kam erst im Jahr 1482 durch den Bischof Wilhelm von Eichstädt zu Stande und blieb bis zur Säcularisationszeit eine Stätte der Andacht und selbstgewählten Abtödtung zu Ehren des Heilandes. Die Wallfahrt zum Grabe der Seligen, sogar von Seite solcher, deren Ahnen von der kathol. Kirche abgefallen sind, besteht noch fort. Auf Bildern ist sie (unrichtig) als Klosterfrau, in der einen Hand eine Lilie, in der andern eine Kirche dargestellt. (IV. 656-663.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 386-387.
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