[435] S. Tenenanus (Tinidorus), Ep. Conf. (16. Juli). Dieser hl. Bekenner und Bischof von Leon (Leonensis) in der Bretagne im dermaligen Bisthume Quimper, war in England geboren, und begab sich als junger Priester mit einigen Gefährten nach der Bretagne, um dort als Einsiedler zu leben und, wenn Gott es zulassen würde, das Evangelium zu verkünden. Hier lebte er längere Zeit in einem dichten Walde, wo er sich am Ufer des Elorneslusses eine Zelle erbaut hatte. Der Ort wurde später nach seinem Namen Lan-Tinidor oder Lan-Derneau genannt. Allmählich gewann er das Vertrauen der umwohnenden Bevölkerung, und sein Ruf als weiser und frommer Gewissensrath nahm täglich zu. Als daher der bischöfliche Stuhl von Leon erledigt war, wurde er aus seiner Einöde hervorgeholt, und auf den bischöflichen Sitz erhoben. Er stand seinem Amte treulich vor, bereiste fleißig seinen Sprengel, verbesserte die Sitten, stellte zerstörte und abgebrannte Kirchen wieder her, versah dieselben mit würdigen Vorständen, kehrte aber auch öfter in seine liebe Einöde, in welcher er zwei Kirchen, darunter die von Ploa-Bennec, erbaut hatte, zu seiner eigenen Geistessammlung zurück. Durch viele Wunder berühmt, starb er, wahrscheinlich in St. Paul von St. Leon, und wurde in der Kathedrale beigesetzt. Andere glauben, daß er in Ploa-Bennec, wo thatsächlich seine Reliquien längere Zeit sich befanden, gestorben sei. Einige nennen das J. 635 als sein Sterbejahr; die Boll. setzen es ins 6. Jahrh. (IV. 179-180.)