[443] Thassilo (Tassilo), (13. Dec.), d. N. der Zweite, Herzog von Bayern, ein frommer Fürst, der sich als Wohlthäter der Kirche und vieler Stiftungen berühmt gemacht hat. Schäftlarn, Otting, Scharnitz, Schleedorf, Polling, Wessobrunn und andere Klöster ehrten ihn theils als Stifter, theils als Wohlthäter. Seine schönste Gründung ist Kremsmünster, wofür er die ersten Mönche von dem Abte Wolfbert zu Niederaltaich erhielt; er beschenkte das neue Kloster reichlich mit Liegenschaften und Unterthanen. Leider ließ er sich von seiner Gemahlin zur öftern Schilderhebung gegen das mächtige Frankenreich verleiten, wobei er im ungleichen Kampfe erlag. Sein Unrecht einsehend, ging er gerne (libens) in das ihm von Carl dem Gr. zum Aufenthalt bestimmte Kloster Lorsch, wo er im Rufe der Heiligkeit starb.