Theoctista, S. (2)

[451] 2S. Theoctista, V. (10. al. 9. Nov.). Diese hl. Jungfrau, zugenannt von Lesbos (Lesbia) lebte, nachdem sie sich vor den feindlichen Arabern geflüchtet hatte, 25 Jahre lang als Einsiedlerin im Walde auf der Insel Paros und ertrug mit größter Geduld die mit diesem harten Bußleben verbundenen großen Beschwerden, ohne ihrem Vorsatze untreu zu werden. Als sie endlich von einem Jägersmann aufgefunden wurde, sah sie keinem Menschen mehr ähnlich. Die Haare waren gebleicht, das Angesicht geschwärzt, der Leib so abgemagert wie ein Schatten. Sie benutzte diese Gelegenheit, um die heilige Communion zu erbitten. Nachdem sie dieselbe empfangen hatte, gab sie den Geist auf. Ist das hier Vorgetragene schon unwahrscheinlich, so noch mehr das Uebergangene. Es bleibt also, wie es scheint, nur so viel sicher, daß eine Jungfrau d. N. aus Methymna auf der Insel Lesbos von den Griechen und Lateinern (sie steht auch im Mart. Rom.) als heil. Einsiedlerin verehrt wird. Wann sie gelebt hat, läßt sich nicht angeben.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 451.
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Heiligenlexikon-1858: Theoctista, S. (1)