Tiburtius, S.S. (2)

[554] [554] 2S. S. Tiburtius et Soc. M. M. (11. Aug.), Dieser hl. Tiburtius war der Sohn eines heidnischen Römers aus dem Beamtenstande, Namens Chromatius. Als dieser bei der Vernehmung des hl. Martyrers Tranquillinus hörte, daß ihn der Empfang der hl. Taufe von der Gicht geheilt hatte, verlangte er, da ihn dieselbe Krankheit quälte, die hl. Taufe. (Vater und Sohn gehören zu dem Triumphzuge des hl. Sebastianus.) Seit dieser Zeit fanden die Christen in seinem Hause einen sichern Zufluchtsort. Sein hl. Sohn widmete sich dem geistlichen Stande, wurde entdeckt, gefoltert, und verurtheilt, mit bloßen Füßen auf glühenden Kohlen zu gehen. Als der hl. Tiburtius über die glühenden Kohlen ohne Schmerz einherschritt, sprach er: »Es scheinen nicht Kohlen, sondern Blumen zu sein.« Zuletzt wurde er an der Lavicanischen Straße enthauptet. Sein Vater starb eines natürlichen Todes auf seinem Landgute, wo er in der Ausübung christlicher Tugenden seine letzten Tage zubrachte. Die von ihm, als er noch Heide war, verurtheilten Christen sind bei den Boll. nicht namhaft gemacht. Gegen diejenigen, welche diese Martyrgeschichte aus dem Grunde anzweifeln, weil der Kaiser Alexander Severus den Christen günstig gewesen sei, ist zu bemerken, daß die Statthalter in dessen Abwesenheit desto grausamer gegen sie vorgingen. (II. 613.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 554-555.
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