Trudbertus, S.

[569] S. Trudbertus, M. Erem. (26. al. 27. Apr.). Dieser hl. Einsiedler auch Trudpertus und Rudpertus genannt, war ein Diener Gottes im Schwarzwalde, ungefähr an der Stelle, wo später das nach ihm benannte, jetzt bis auf die Kirche abgebrochene Benedictinerkloster im Münsterthale unweit Staufen sich erhob. Daß er kein leiblicher Bruder des hl. Rupertus war, haben wir schon bemerkt. Der frommen Ueberlieferung nach, welche aber nach den Quellen höchst zweifelhaft ist, stammte er aus Irland, und ließ sich (auf der Rückreise von seiner Pilgerschaft nach Rom) im Breisgau nieder. Ein Edelmann oder »Graf« Namens Odbertus, welcher im obern Elsaß begütert war, schenkte ihm eine Strecke Landes am Flüßchen Neumaga, wo er eine Zelle und daneben ein Kirchlein zu Ehren des hl. Apostels Petrus erbaute, und Jahre lang in Arbeit und Gebet Gott diente, daneben wohl auch den umwohnenden Leuten das Wort Gottes verkündete, bis er im J. 642 oder 644 von zwei Bösewichten im Schlafe überfallen und ermordet wurde. Diese Scene findet sich auf Abbildungen dargestellt. Näheres aus seinem Leben wissen wir nicht. Erst im J. 816 bei Gelegenheit seiner Erhebung wurde die Beschreibung desselben verfaßt, und zuerst im J. 900, dann nochmal im 13. Jahrh. unter dem Abte Wernher II. überarbeitet. (III. 424–440)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 569.
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